Das kennzeichnet eine Selbsthilfegruppe

Betroffenheit

Zu einer Selbsthilfegruppe (SHG) schließen sich Menschen zusammen,
um gemeinsam Krankheiten sowie psychische und soziale Probleme zu bewältigen, unter denen sie selbst oder ihre Angehörigen leiden.

Freiwilligkeit

Die Mitarbeit in einer SHG erfolgt auf freiwilliger Basis. Sie soll helfen, die Lebensumstände der Betroffenen zu verbessern.

Selbstbestimmung

Jeder Teilnehmer bestimmt selbst, was und wieviel er von sich preisgibt und in die Gruppe einbringt.

Gleichberechtigung

Alle Teilnehmer sind innerhalb der Gruppe gleichberechtigt. Abhängigkeiten sollen verhindert oder abgebaut werden, etwa indem anfallende Aufgaben von verschiedenen Teilnehmern gelöst werden.

Gruppengröße

Die Teilnehmer bestimmen selbst, wie groß die Gruppe werden soll und wer ihr angehört. Gruppen auf reiner Gesprächsbasis sollten nicht mehr als 12 Personen umfassen.

Kontinuität

Die Gruppentreffen sollten in regelmäßigen Abständen stattfinden, die Teilnehmer regelmäßig erscheinen. Nur dadurch können Fremdheitsgefühle abgebaut werden und schnellstmöglich ein Vertrauensverhältnis untereinander entstehen.

Verschwiegenheit

Nichts von dem, was während der Gruppentreffen besprochen wird, darf nach außen getragen werden. Verschwiegenheit ist die Basis von Vertrauen.

Das kann die Selbsthilfegruppe leisten

Kontakte

Die Teilnehmer finden durch die regelmäßigen Treffen aus ihrer Einsamkeit und Isolation heraus. Nicht selten entwickeln sich darüber hinaus gemeinsame Aktivitäten und private Kontakte.

Erfahrungsaustausch

Die Teilnehmer können alle Probleme und Belastungen, die sich als Folge einer Krankheit oder einer Konfliktsituation ergeben, offen und vertrauensvoll besprechen. Das eröffnet jedem die Möglichkeit, sich selber im Umgang mit seiner Krankheit oder seinen Problemen deutlicher zu sehen und neue Wege zu finden, um sie zu bewältigen.

Gemeinsames Handeln

Die Gruppe kann sich an die Öffentlichkeit – Ämter, Behörden, Presse – wenden, um ihre Interessen und Belange zu vertreten und konkrete Ziele schneller zu erreichen.

Selbstsicherheit

Die Teilnehmer lernen, im bewussten und offenen Umgang mit sich selbst und anderen selbstsicherer zu werden – innnerhalb der Gruppe und im individuellen Alltag.

Grenzen der Selbsthilfegruppen

Ärztliche Kompetenz

Eine SHG ist eine sinnvolle Ergänzung zu ärztlichen oder sonstigen fachlichen Behandlungen, keinesfalls jedoch eine Alternative oder gar ein Ersatz dazu.

Öffentliche und staatliche Leistungen

Eine SHG kann und will keine Leistungen im öffentlichen Gesundheits- und Sozialbereich ersetzen.